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Nachhaltige Wärmedämmstoffe

Eine Renaissance alter Materialien

Vor dem Hintergrund hoher Energiekosten, verschärfter Klimaziele und wachsendem ökologischem Bewusstsein erleben vor allem natürliche Dämmstoffe eine Renaissance im nachhaltigen Bauwesen. Handwerker stehen dabei zunehmend vor der Frage: Welche Wärmedämmstoffe sind in diesem Kontext sinnvoll – und wie nachhaltig sind sie?

Diese 5 nachhaltigen Dämmstoffe erleben ein Comeback

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1. Holzfaserdämmung: Der Allrounder

Holzfasern beziehungsweise Holzweichfaserplatten werden aus Restholz oder Sägespänen gewonnen und sind besonders vielseitig einsetzbar. Ob als Dämmplatten für die Wand, das Dach oder die Fassade – Holzfaserdämmung überzeugt durch hohe Wärmespeicherkapazität und Dampfdiffusionsoffenheit.

Vorteile:

  • Hervorragende Klimaregulierung: Holzfasern speichern Feuchtigkeit und geben sie kontrolliert wieder ab.
  • Gute Recyclingfähigkeit: Am Ende ihrer Lebensdauer lassen sich die Platten einfach wiederverwenden.
  • Angenehmes Raumklima durch natürliche Materialeigenschaften.

2. Lehm und Stroh: Alte Bekannte in neuer Form

Lehm und Stroh sind seit Jahrhunderten bewährte Baustoffe und werden heute vor allem in Kombination als Dämmmaterial wiederentdeckt. Besonders im ökologischen Hausbau erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit: Lehmputz beispielsweise wird aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften wieder vermehrt eingesetzt – er reguliert die Luftfeuchtigkeit und verbessert das Raumklima, was ihn zu einem wertvollen Baustoff im nachhaltigen Bau macht.

Vorteile:

  • Exzellente Wärmespeicherung und Luftfeuchtigkeitsregulierung.
  • Vollständig biologisch abbaubar.
  • Regionale Verfügbarkeit minimiert Transportkosten und CO2-Emissionen.
  • Stroh bietet gute Dämmeigenschaften und ist in Kombination mit Lehmputz langlebig und feuerresistent.

    3. Kork: Der flexible Klassiker

    Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen und ist ein echtes Naturtalent, das zur Dämmung als Granulat oder Plattenmaterial verfügbar ist.

    Vorteile:

    • Hervorragende Wärme- und Schalldämmung.
    • Wasserabweisend und schimmelresistent. 
    • Ernte ohne Fällung der Bäume: Die Korkeiche regeneriert sich.

      4. Schafwolle: Wollig wohlige Wärme

      Schafwolle ist ein traditioneller Dämmstoff, der seit Jahrhunderten geschätzt und jetzt als modernes Comeback gefeiert wird. Dank neuer Behandlungsmethoden ist Schafwolle heute resistent gegen Schädlinge und Schimmel.

      Vorteile:

      • Hohes Wärmedämmvermögen bei gleichzeitig guter Schalldämmung.
      • Natürlicher Luftfilter: Schafwolle kann Schadstoffe wie Formaldehyd aus der Raumluft binden.
      • Kompostierbar und biologisch abbaubar.

            5. Hanf: Das Multitalent aus der Landwirtschaft

            Hanf gilt als eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und findet im Bauwesen immer mehr Beachtung, so eignen sich Hanffasern besonders gut als flexible Dämmmatten oder Platten.

            Vorteile:

            • Schnell nachwachsend: Hanf ist bereits nach 100 Tagen erntereif.
            • Resistenz gegen Schimmel und Schädlinge.
            • Hervorragende Ökobilanz: Der Anbau bindet CO2 und verbessert die Bodenqualität.

            Von Altbekanntem und Neuentdecktem: Klimaschutz zieht ein

            Ökologische Dämmstoffe haben im Vergleich zu konventionellen Dämmstoffen häufig eine bessere Ökobilanz, sie punkten bei Qualität und Dämmeigenschaften und erobern sich Schritt für Schritt mehr Marktanteile. Das ist kein Zufall. Die „Wiederentdeckung“ nachhaltiger Dämmstoffe spiegelt den Wandel in der Bauwirtschaft wider, die zunehmend auf Ökologie, Ressourcenschonung und Wohngesundheit setzt. Gleichzeitig drängen Regularien wie die europäische Green-Deal-Strategie und die deutsche Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) nachhaltige Baustoffe ins Rampenlicht. Ein weiterer Grund für den steten Aufschwung ist die technische Weiterentwicklung: Natürliche Materialien, die früher als wenig effizient galten, haben durch neue Verarbeitungstechniken und Zusätze enorm an Leistung gewonnen.

            Ökologische Dämmstoffe: Einige Fakten auf einen Blick

            • umweltfreundlich
            • besonders guter Hitzeschutz
            • optimales Wohnklima
            • fossile und mineralische Ressourcen werden geschont
            • weniger Energieaufwand bei Herstellung und Recycling
            • in der Regel teurer als konventionelle Dämmstoffe

            Ökologische Dämmstoffe im Einsatz

            Die Anwendungsbereiche für Naturdämmstoffe sind vielfältig. Auch wenn sie bevorzugt für die Innendämmung oder oberste Geschossdecke genutzt werden, kommen sie ebenfalls für eine Dachdämmung infrage. Als Aufsparrendämmung etwa sind unter anderem Holzfaser und Kork gebräuchlich, während für die Zwischen- und Untersparrendämmung häufig auf Holzfaser und Hanf – aber auch auf Naturalente wie Flachs und Seegras gesetzt wird. Innenwanddämmungen können neben Holzfaser auch mit Hanf und Kork realisiert werden.

            Selbst die Außenfassade eines Gebäudes lässt sich mit Dämmstoffen aus nach­wachsenden Rohstoffen dämmen, beispielsweise mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) aus Holzfaser sowie Hanf. Beide funktionieren ebenso für hinter­lüftete Vorhangfassaden – weitere praktikable Dämmstoffe sind hier Zellulose, Hanf und Kork.  

            Eine Ausnahme bildet die sogenannte Perimeterdämmung – sprich die Wärmedämmung erdberührter Bauteile von Gebäuden und Bauwerken –, da Naturdämmstoffe in diesem Fall nicht ausreichend wasserbeständig sind.

            Tipp: Siegel & Zertifizierungen

            Emissions­arme Wärme­dämm­stoffe sowie umwelt­freundliche und biozid­freie Wärme­dämm­verbund­systeme tragen das Umwelt­zeichen „Blauer Engel“. Der Verein natureplus zertifiziert ebenfalls Dämm­stoffe aus nach­wachsenden Roh­stoffen — weitere Umweltzeichen verleihen zudem das Institut für Bau­biologie Rosen­heim (IBR) und das Institut Bauen und Umwelt (IBU).

            Herausforderungen und Grenzen

            Natürliche Dämmstoffe sind selbstverständlich nicht frei von Herausforderungen: Speziell die höheren Anschaffungskosten und der Aufwand bei der Verarbeitung machen sie für einige Bauprojekte unrentabel. Auch die Verfügbarkeit kann regional begrenzt sein. Dennoch zeigt sich, dass die Vorteile in puncto Nachhaltigkeit und Wohngesundheit diese Nachteile oft überwiegen.

            Vorteile:Nachteile:
            NachhaltigkeitNatürliche Dämmstoffe basieren auf nachwachsenden Rohstoffen, was Herstellung und Transport umweltfreundlicher gestaltet als bei synthetischen Materialien. Damit leisten sie einen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und Schonung fossiler Ressourcen.KostenAnschaffungskosten für ökologische Dämmmaterialien liegen oft über denen konventioneller Dämmstoffe. Für Bauherren mit begrenztem Budget kann dies zum Ausschluss führ
            Gesundheitliche UnbedenklichkeitViele synthetische Dämmstoffe enthalten Stoffe, deren Langzeitwirkungen auf die Gesundheit noch unbekannt sind. Natürliche Dämmstoffe sind in der Regel frei von schädlichen Substanzen und können zur Verbesserung der Raumluftqualität beitragen.VerfügbarkeitenEinige Naturdämmstoffe sind nicht überall leicht verfügbar und müssen importiert werden, was die Ökobilanz verschlechtern kann.
            UmweltschutzEine gute Gebäudedämmung ist wichtig für den Umweltschutz. Studien zeigen, dass 20 Prozent der CO2-Emissionen auf eine unzureichende Wärmeisolierung von Gebäuden zurückzuführen sind. Durch den Einsatz natürlicher Dämmstoffe kann dieser Anteil signifikant reduziert werden.
            EnergieeffizienzNatürliche Dämmstoffe bieten vergleichbare bis bessere Dämmeigenschaften als synthetische Materialien wie Polyurethan oder Styropor. Durch ihre natürliche Struktur können sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, was zu einem besseren Raumklima beiträgt, und Schimmelbildung verhindert.

            >> Tipp:

            Dämmstoffe – auch nachhaltige – helfen, Heizkosten zu senken und die Umwelt zu schonen, was durch staatliche Förderungen begünstigt wird.

            Fazit: Die Zukunft der Wärmedämmung ist grün

            Natürliche Wärmedämmstoffe bieten Handwerkern und Bauherren eine Möglichkeit, nachhaltiges Bauen praktisch umzusetzen. Sie überzeugen durch ihre umweltfreundlichen Eigenschaften, ihre technische Leistungsfähigkeit und ihre Vielseitigkeit. Wer heute auf Holzfaser, Hanf oder Schafwolle setzt, investiert nicht nur in ein gutes Gewissen, sondern auch in eine zukunftsfähige Bauweise – mit Potenzial für echte Trendprojekte. Für Handwerker heißt das: Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, sich mit den „neuen“ alten Materialien vertraut zu machen und Kunden über die Vorteile nachhaltiger Dämmstoffe zu informieren.

            >>Hinweis:

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