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Erfolgreiche Betriebsnachfolge

Weichenstellung für die Zukunft

Die Gesellschaft altert – das gilt auch für viele Chefetagen. Seit Jahren ist die Frage nach der Betriebsnachfolge im Handwerk so hochaktuell wie -brisant. Unternehmensstrategie, Betriebsklima oder Geschäftsbeziehungen: ein Führungswechsel strahlt ab. Das gilt im Guten wie im Schlechten. Das A und O für eine gelungene Betriebsübergabe ist daher Sorgfalt, schließlich lebt das Handwerk von Vertrauen. Ein paar Gedanken zur erfolgreichen Nachfolgeregelung.

Der Generationenwechsel als Notwendigkeit

Der Generationswechsel im Handwerk ist allgegenwärtig: Aufgrund des demografischen Wandels stehen viele Betriebe vor der Herausforderung, den Staffelstab zu übergeben, etwa 60 Prozent der Handwerksbetriebe sind von einem Eigentümerwechsel betroffen, so eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) aus dem Jahr 2021. Ein Prozess, der Chancen, aber auch Herausforderungen birgt – sowohl für die scheidende als auch für die neue Betriebsleitung. Worauf es ankommt, sind der passende Zeitpunkt und eine durchdachte Strategie.

Der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) beschreibt die Suche nach einem geeigneten Nachfolger als größte Herausforderung im Übergabeprozess. Die Gründe sind vielfältig, Ertragsschwäche, eine schrumpfende, gründungsaktive Zielgruppe – der demografische Wandel macht sich in alle Richtungen bemerkbar – sowie der Trend zum Studium, der das Handwerk von der Agenda vieler Nachwuchskräfte verschwinden lässt, sind einige davon.

Fünf Varianten für die Betriebsübergabe

Welche Form der Betriebsübergabe für welchen Betrieb die Passende ist, hängt von der Betriebsgröße, den jeweiligen Zielen sowie den rechtlichen Rahmenbedingungen ab und ist grundsätzlich eine Frage für Anwälte und Steuerberater. Doch welche Übergabe-Möglichkeiten gibt es eigentlich? Wir nehmen die fünf häufigsten Optionen in den Fokus: 

  1. Die Familiennachfolge: Der Betrieb wird innerhalb der Familie übergeben. In diesem Fall sind sowohl rechtliche als auch steuerliche Aspekte zu beachten, etwa die Erbschafts- und Schenkungssteuer.
  2. Der Verkauf des Handwerkbetriebes: Das Unternehmen wird komplett an eine andere Person oder ein Unternehmen verkauft.
  3. Der Gesellschafterwechsel: Bei GmbHs oder anderen Gesellschaftsformen können Anteile übertragen werden, was entsprechende Änderungen im Handelsregister notwendig macht.
  4. Die Mitarbeiterübernahme: Ein wichtiger Mitarbeiter kauft das Unternehmen. Bei dieser Konstellation ist ein klarer Plan zur Finanzierung entscheidend.
  5. Das Management-Buy-Out (MBO): Ein bestehendes Managementteam übernimmt sowohl die Geschäftsführung als auch das Unternehmen selbst, eine Variante für größere Unternehmen.

>> Tipp: Wer sich frühzeitig mit einem Steuerberater oder Anwalt zusammensetzt, kann die besten Optionen für sich prüfen und so eine kluge Entscheidung treffen.

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Timing ist entscheidend

Um den richtigen Zeitpunkt für eine Betriebsübergabe abzupassen, sollten sich betroffene Unternehmer klar machen, dass ein zu frühzeitiger Wechsel Unsicherheit hervorrufen kann. Eine zu späte Übergabe wiederum kann dazu führen, dass wichtige Entscheidungen nicht mehr im Sinne des Unternehmens getroffen werden können. Als idealer Zeitpunkt wird in der Regel eine Phase des Wachstums empfohlen, generell ist eine Übergabe während einer positiven Entwicklungsphase des Betriebes aussichtsreicher als aus dem Mangel heraus. Auch, weil eine neue Führung oftmals frischen Wind mitbringt, was das etablierte Team zusätzlich motivieren kann.  

>> Tipp: Psychologische Studien haben gezeigt, dass ein paralleles Arbeiten – der alte und der neue Chef unter einem Dach – für beide Seiten von Vorteil sein kann.

Checkliste: So gelingt die Betriebsnachfolge
  • Frühzeitige Planung: Die Nachfolgeplanung mindestens fünf Jahre vor dem angestrebten Übergabetermin starten.
  • Zieldefinition: Die Visionen und Ziele für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens, einschließlich Umsatz- und Kundenstammzielen, definieren.
  • Auswahl Nachfolger: Festlegen, wer die Nachfolge antreten soll. Mögliche Optionen sind Familienangehörige, Mitarbeitende oder externe Interessenten.
  • Kompetenzanalyse: Die benötigten Fähigkeiten und Qualifikationen des Nachfolgers formulieren und überprüfen.
  • Festlegung Übergabezeitraum: Das Onboarding strukturiert planen und einen festen Zeitplan für Übergabe, Einarbeitung und gemeinsame Planungen entwickeln.
  • Rechtssicherheit: Verträge in Zusammenarbeit mit Anwälten ausarbeiten.
  • Berücksichtigung informeller Strukturen: Die oft entscheidenden informellen Rollen innerhalb des Unternehmens klären.
  • Prozessdokumentation: Wichtige Arbeitsprozesse und Unternehmenswerte schriftlich festhalten.
  • Kommunikationsplanung: Ein Konzept zur Einbindung von Mitarbeitenden, Kunden und Geschäftspartnern über den gesamten Übergabeprozess ausarbeiten.
  • Monitoring und Feedback: Regelmäßige Feedback-Runden sind erfolgsrelevant, um den neuen Chef bei seiner Einarbeitung zu unterstützen und sicherzustellen, dass der Übergang reibungslos verläuft beziehungsweise um frühzeitig Anpassungen vorzunehmen.
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Informell ist essenziell

In jedem Unternehmen gibt es informellen Machtverhältnisse und Netzwerke, die anders als formale Hierarchien nicht nur eine weitreichende, sondern oftmals sogar die entscheidende Rolle für das Gelingen der Betriebsnachfolge spielen, wie eine Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung (BMWI, 2021) zeigt. Ein neuer Chef wird automatisch die Dynamik im Team beeinflussen, weshalb er regelmäßig und aktiv das Gespräch suchen sollte, insbesondere mit Schlüsselpersonen der Belegschaft, die nicht im formalen Hierarchiegefüge stehen.

>> Tipp: Ein durchdachtes Nachfolgemanagement beinhaltet die rechtzeitige und klare Definition von Zuständigkeiten. Ein erfolgreicher Chef ist schließlich nicht nur ein Fachmann, sondern auch ein Teamleader.

  • Geben Sie dem Nachfolger Zeit, sich in die verschiedenen Unternehmensbereiche einzuarbeiten. Dies sollte durch Job-Rotationen oder Mentoring-Programme geschehen.
  • Bieten Sie an, auch nach der Übergabe beratend zur Verfügung zu stehen – aber nur, wenn dies gewünscht ist. Oft kann es spannend sein, wenn der neue Chef sich bei Herausforderungen erst einmal allein bewähren kann.
  • Diskutieren Sie die Werte und Überzeugungen, die das Unternehmen in der Vergangenheit geprägt haben. Ihre kulturelle Identität ist oft der Grund, warum Kunden und Mitarbeiter loyale Partner bleiben.

Die größte Herausforderung für „den Neuen“

Eine Betriebsübergabe ist komplex, auch emotional. Loslassen ist schwer, häufig stehen zu hohe Erwartungen an die neue Leitung dem reibungslosen Wechsel im Weg, Nachfolger sehen sich einem enormen Druck ausgesetzt, die Tradition des Unternehmens aufrechtzuerhalten und gleichzeitig frische Ideen einzubringen. Hier hilft es, eigene Entscheidungen zu treffen und Selbstvertrauen zu entwickeln, wobei Coaching- oder Mentoring-Programme unterstützen können.

Ebenfalls wichtig: den Erwartungshorizont klären. Sowohl Mitarbeiter als auch Kunden sollten verstehen, dass Veränderungen Zeit benötigen. Eine offene Gesprächskultur – von Anfang an – über Ziele und Strategien können helfen, unrealistischen Erwartungen etwas Konkretes entgegenzusetzen.

>> Tipp: Aller Anfang ist schwer. Wer Stolpersteine und Fehler als Teil des Lernprozesses akzeptiert, kann Druck verringern und gleichzeitig seine Führungskompetenz demonstrieren, da eine gelebte Fehlerkultur im Unternehmen alle motiviert.

Quellen:
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2021). Die Herausforderungen der Betriebsnachfolge im Handwerk.Schlesinger, K. (2022). Psychologie der Nachfolge – Vom Machterhalt und Vertrauensaufbau im Unternehmen. 

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